Immer mehr Geflüchtete stranden in den Grenzregionen zu Griechenland. Wie viele auf europäisches Gebiet durchkommen oder durchgelassen werden, ist unklar. Schon jetzt scheint sich die Versorgung in griechischen Auffanglagern schwierig zu gestalten. Die Deutsche Kleiderstiftung bereitet sich auf mögliche Hilfstransporte vor. Spendenwillige können Kleidung und Schuhe an die Hilfsorganisation senden.
„Sollten sich die Zahlen Schutzsuchender drastisch erhöhen, droht eine humanitäre Katastrophe“, sagt der geschäftsführende Vorstand der Deutschen Kleiderstiftung Ulrich Müller. „Wir erinnern uns an die schrecklichen Bilder vor wenigen Jahren. So viele Menschen litten unter desolaten Zuständen und einer mangelhaften Versorgung mit Hilfsgütern.“ Schon 2016 schickte die Deutsche Kleiderstiftung daher umgehend einen Hilfstransport nach Griechenland. Textilien und Schuhe aller Art sowie speziell Regenbekleidung waren damals gefragt. Nach wie vor ist die Situation in den zahlreichen Lagern, insbesondere auf den griechischen Inseln, sehr angespannt.
Wer spenden möchte, kann daher gut erhaltene Kleidung und Schuhe in einem großen Karton kostenfrei an die Organisation in Helmstedt schicken. Die Deutsche Kleiderstiftung stellt dafür auf ihrer Website Paketaufkleber zum Download bereit. In Helmstedt werden die Pakete dann geöffnet und der Inhalt von Hand sortiert. „Geeignete Teile nehmen wir für unsere humanitären Einsätze“, erläutert Ulrich Müller. Textilien, die nicht verwendet werden können, werden zur Refinanzierung verkauft. Doch auch finanziell können die Hilfslieferungen unterstützt werden. Auf der Internetseite kann online Geld gespendet werden.
Als Experte für textile Hilfsprojekte versorgte die Deutsche Kleiderstiftung in der Vergangenheit Geflüchtete nicht nur in Griechenland, sondern unter anderem im Irak und in Südspanien. Doch auch in Deutschland erhielten zahlreiche Menschen Kleidung, Schuhe und Haushaltswäsche. „Die Hilfe für Menschen, die all ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, um sich in Sicherheit zu bringen, ist für uns selbstverständlich“, sagt Ulrich Müller. So rüstet sich die Hilfsorganisation auch für den Ernstfall ungeachtet des tatsächlichen Ziels der Transporte. Flexibel können die Kleiderspenden national oder international Verwendung finden.