Berlin, 19.06.2024 – Wie wird Fast Fashion für Konsumenten unattraktiv? Welche Möglichkeiten bietet das Upcycling von Textilien? Wie ist eine humanitäre Verwendung von Bekleidung umzusetzen? Zu diesen und weiteren Fragen rund um die textile Kreislaufwirtschaft der Zukunft bringt die Deutsche Kleiderstiftung ab sofort Wirtschaft und Wissenschaft zusammen: Die Non-Profit-Organisation eröffnet heute im Technologiepark Adlershof ein CharityLab, das Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen einen produktiven Raum für Information, Forschung, Austausch und Kooperation bietet.
„Unsere textile Zukunft, die wir aktiv mitgestalten, braucht von uns allen die Bereitschaft zu mehr Nachhaltigkeit“, sagt Ulrich Müller, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Kleiderstiftung. Besonders vor dem Hintergrund der EU-Textilstrategie, die ab 2025 umgesetzt wird, sei es höchste Zeit, sich mit dem Thema textile Kreislaufwirtschaft der Zukunft auseinanderzusetzen, so Müller. Die EU-weit gültige Strategie setzt auf die Nachhaltigkeit von Textilien. Ziel ist es, dass Produkte länger nutzbar sind und auch länger genutzt werden, indem sie unter anderem leichter repariert und recycelt werden können. Die Strategie sieht zudem vor, die Vernichtung nicht verkaufter Waren unter bestimmten Bedingungen zu verbieten.
Im Technologiepark Adlershof, dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlins, eröffnet die Deutsche Kleiderstiftung im Zuge dessen das CharityLab. Hier können sich ab sofort Unternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen über Möglichkeiten zu mehr Nachhaltigkeit informieren, zur Verwendung textiler Materialien forschen, kreative Impulse finden und sich produktiv austauschen. Ferner stellt sich die Deutsche Kleiderstiftung auf eine erhöhte Nachfrage für Kooperationsmöglichkeiten von Textilherstellern und -händlern ein. Die Stiftung bietet deshalb im CharityLab zahlreiche Dienstleistungen und Angebote für Unternehmen, die sich für eine humanitäre Verwendung ihrer Waren entscheiden.
Zur Eröffnungsfeier sind rund 60 Gäste geladen – darunter vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Technologiepark Adlershof sowie potenzielle Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner. Auf der Veranstaltung berichten Vertreter des Textilunternehmens INDITEX, das unter anderem die Marken Zara und Bershka vertreibt, über ihre Zusammenarbeit mit der Deutschen Kleiderstiftung. Zudem erläutert Dr.-Ing. Julia Hobohm, Geschäftsführerin der Gemeinsames Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH in Hamburg, weshalb sie Modeverbänden empfiehlt, humanitäre Aspekte in ihre Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, kurz EPR), einzubeziehen. Darüber hinaus erklärt Schauspielerin Katja Weitzenböck, warum sie seit fünf Jahren stolze Markenbotschafterin der Deutschen Kleiderstiftung ist und sich gegen Wegwerfmode einsetzt.